Willkommen

Herzlich willkommen auf meiner persönlichen Homepage! Diese Seiten bieten einen Überblick über Veröffentlichungen und Vorträge, in denen ich mich aus verschiedenen Perspektiven mit Veränderungen der Arbeitswelt auseinandersetze. Teilweise tue ich das im wissenschaftlichen Raum als Professorin für die Soziologie von Arbeit, Unternehmen und Wirtschaft an der Georg-August-Universität Göttingen – teilweise im politischen, gewerkschaftlichen und betrieblichen Kontext. Auch meine Kommentare in Zeitungen, Zeitschriften, Radio- und Fernsehsendungen oder im Rahmen von Podcasts sind hier zu finden. Was all diese Beiträge verbindet: Immer geht es mir darum, zentrale Entwicklungen im Bereich der Arbeit zu analysieren, die das Leben von Beschäftigten so nachhaltig prägen, und dabei nach Eingriffsmöglichkeiten zu suchen, um Arbeit menschenwürdiger und um Unternehmen, Wirtschaft und Gesellschaft demokratischer zu machen. Viel Spaß beim Stöbern!

Das Foto zeigt ein Portrait von Prof. Dr. Nicole Mayer-Ahuja.

Prekarität als Problem für Solidarisierung
Interview zu meinem Buch im »Freitag«

der FreitagAus einem langen und sehr intensiven Gespräch hat Sebastian Bähr ein wunderbares Interview für die Wochenzeitschrift »Der Freitag« gezimmert. Auf zwei ganzen Seiten in der Beilage Sachbuch wird die Argumentation meines Buches punktgenau zusammengefasst. Leider kommt man hier nur zu den ersten Passagen, der Rest des Textes ist vorerst hinter einer Paywall versteckt. Wer den »Freitag« abonniert hat, ist hier klar im Vorteil ...

English outline of my book »Klassengesellschaft akut«
Have a look at »Berliner Gazette«

Berliner GazetteDas Online-Journal »Berliner Gazette« hat mich gebeten, seinen Leserinnen und Lesern kurz und knapp einen Eindruck davon zu vermitteln, worum es in meinem Buch geht. Die deutsche Fassung findet sich hier. Herzlichen Dank an die Kollegen und Kolleginnen um Krystian Woznicki für die Übersetzung ins Englische!

The English version of the brief outline of my main arguments in »Klassengesellschaft akut« has been published under the title »Beyond powerlessness and a lack of alternatives. The dividing effects of wage labor and potentials for solidarity«

Kolumne: Migration in deutscher Tradition

Neues DeutschlandIm Oktober habe ich mich in meiner Kolumne mit dem Thema Migration beschäftigt. Auslöser war die Berichterstattung über die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen. Egal, welche Zeitung man aufschlug oder welchen Sender man einschaltete – immer ging es um den Missbrauch von Sozialleistungen durch migrantische Beschäftigte, denen man mit »klarer Kante« begegnen müsse. Diese Dauerschleife der Skandalisierung hat nur einen Effekt: Die Gleichung »Migration = Sozialbetrug« verhakt sich in den Köpfen. Wenn das passiert, hat die AfD gewonnen – unabhängig vom Prozentanteil. Hinzu kommt: Eine Politik, die migrantische Beschäftigte nur duldet, solange sie im wirtschaftlichen Interesse Deutschlands sind, aber großen Wert darauf legt, dass die Betroffenen nicht zur Bevölkerung gehören, hat hierzulande eine unheilvolle Tradition.

Unten und oben. Rezension von
Dietmar Süß in der Süddeutschen Zeitung

Süddeutsche ZeitungEine sehr lesenswerte Rezension – dieses Mal von Dietmar Süß, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg. Lohnarbeit spaltet? »Klingt nach linker Mottenkiste – stimmt aber nicht!« Vielmehr betont er, das sei »ein spannendes Buch über Kapital und Arbeit, über Macht und Herrschaft und soziale Ungleichheiten – sowie über eine neue Solidarität«. Mich freut besonders, dass mein Ansatz, aktuelle Prozesse von Klassenformierung zu untersuchen, so positiv von einem Kollegen aufgenommen wird, der sich selbst eingehend mit Veränderungen der Arbeitswelt beschäftigt hat. Die Online-Version der Rezension findet sich hier.

Vom Zwang sich zu vermarkten.
Rezension von Michael Brie im Neuen Deutschland

nd – Journalismus von linksEs ist sehr selten, dass eine Rezension so genau wiedergibt, was man selbst mit einem Buch sagen wollte. Michael Brie, Philosoph und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Rosa-Luxemburg-Stiftung, hat mein Buch »Klassengesellschaft akut« offensichtlich als Versuch gelesen, aktuelle Umbrüche in der Arbeitswelt nicht nur angemessen wissenschaftlich zu beschreiben, sondern daraus auch politische Schlussfolgerungen zu ziehen. Wer kurz und bündig lesen will, worum es (mir) mit diesem Buch geht, findet seine Besprechung hier.

Buch des Monats bei den Blättern
für deutsche und internationale Politik!

Blätter für deutsche und internationale PolitikHans-Jürgen Urban hat eine Besprechung zu meinem Buch geschrieben, das es damit zum »Buch des Monats« Oktober in dieser angesehenen sozialwissenschaftlichen Zeitschrift gebracht hat. Seine Perspektive als Mitglied im geschäftsführenden Vorstand der IG Metall und außerordentlicher Professor an der Universität Jena ist besonders interessant, weil er sich damit genau an der Schnittstelle von wissenschaftlicher Analyse und gewerkschaftlicher Praxis bewegt, an der meine Argumentation ansetzt. Sein Lob freut mich sehr – die Kritik, dass man sich eine stärker internationale Perspektive und mehr Auseinandersetzung mit Fragen der sozial-ökologischen Transformation vorstellen könnte, ist absolut berechtigt und bietet genug Stoff für weitere Bücher. Der Hinweis auf die Rezension findet sich hier. Für den Volltext muss man leider zahlen – oder sich gleich die Printversion zulegen.

 

Erstes Medienecho zu »Klassengesellschaft akut«
Interviews bei DLF und WDR 5 sowie der Podcast »Einmischen!«

Klassengesellschaft akutDas Buch »Klassengesellschaft akut« hat schon kurz nach seinem Erscheinen ein breites Echo in den Medien ausgelöst. In einem sehr interessanten Gespräch mit Susanne Führer von Deutschlandfunk Kultur ging es nicht zuletzt um die Frage, welche guten Gründe es aktuell für eine solidarische Politik der Arbeit gibt. Es wurde am Nachmittag des 13. September 2025 bei Deutschlandfunk Kultur gesendet und ist inzwischen über die Mediathek abrufbar.

Auch im »Einmischen!«-Podcast von Jenny Günther geht es in Sachen Zeitdiagnose hoch her. Der Kollegin ist ihre Empörung über die Zustände in der Arbeitswelt deutlich anzumerken. Sie betont in ihrem Kommentar zur Episode vom 22. September 2025, »wie wichtig in der aktuellen Zeit es ist in Deutschland zu erkennen, dass es hier einen Klassenkampf gibt«.

»Neugier genügt« hieß es am 19. September 2025 bei WDR 5. Das Thema: »Warum Lohnarbeit spaltet« – und wie es anders gehen kann. Knapp 30 Minuten im Live-Gespräch mit Julia Schöning boten jede Menge Gelegenheit, auf die verschiedenen Dimensionen dieses Problems einzugehen.

Neuerscheinung

Klassengesellschaft akutAm 18. September 2025 war es endlich soweit: Mein neues Buch »Klassengesellschaft akut« ist beim C.H.Beck-Verlag erschienen. Darin argumentiere ich, dass Lohnarbeit im Kapitalismus in allererster Linie spaltend wirkt, denn dieses System beruht auf Unterschiedlichkeit und Konkurrenz. Nicht nur Unternehmen konkurrieren ständig miteinander – auch arbeitende Menschen verschiedenen Geschlechts und Alters, mit und ohne Migrationsgeschichte, mit unterschiedlichen Qualifikationen und Erfahrungen müssen stetig gegeneinander antreten: dabei geht es um Jobs, Beförderung, das nächste interessante Projekt, Lebenschancen. Die Unterschiede zwischen ihnen werden durch die Politik von Unternehmen und Staat oft noch verstärkt – etwa wenn die rechtlichen Möglichkeiten für Leiharbeit, Befristung oder »Minijob« durch Regierungen erweitert werden und Betriebe dies für den Aufbau prekärer Randbelegschaften nutzen. Wie kann unter diesen Bedingungen eine solidarische Politik der Arbeit aussehen, die Beschäftigte verbindet, statt die Spaltung zwischen ihnen immer weiter zu vertiefen? Meine Überlegungen dazu sind hier nachzulesen.

Mein wissenschaftlich-politisches Plädoyer (mit diesen Worten endet das Buch): »Seien wir realistisch! Untersuchen wir die Strukturen der Klassengesellschaft, ihre Fundamente und Sollbruchstellen so genau wie möglich. Machen wir uns keine Illusionen über die widersprüchlichen sozialen Beziehungen, die auf dieser Grundlage entstehen. Und analysieren wir schonungslos, wie sich das in den Köpfen von Menschen niederschlägt. Versuchen wir das (scheinbar) Unmögliche. Denken wir ohne Schere im Kopf über den Status Quo hinaus – und konkretisieren wir unsere Vorstellungen davon, wie Arbeit, soziale Sicherheit und Demokratie in Wirtschaft und Gesellschaft aussehen sollen. Sorgen wir dafür, dass sich das »Wir« der Lohnabhängigen erweitert – dass aus Potenzialen der Solidarisierung tatsächlich Solidarität wird. Tun wir gemeinsam Schritt für Schritt hin zu einer besseren Gesellschaft.«

Diskussion mit Klaus Dörre
über die »umkämpfte Transformation«

Auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (»Soziolog:innen-Tag«) in Duisburg hatte ich am 25. September Gelegenheit, mit Klaus Dörre, inzwischen Universität Kassel, darüber zu diskutieren, wie man die aktuellen Konflikte um Transformation (zum Beispiel in der Automobil- oder Stahlindustrie) aus klassentheoretischer Perspektive in den Blick nehmen kann. Klaus Dörre hat dazu zusammen mit Steffen Liebig, Kim Lucht, Lennart Michaelis und Johanna Sittel ein neues Buch herausgebracht. Die Grundargumentation wurde vorab schon in dem Artikel »Klasse gegen Klima« im Berliner Journal für Soziologie entwickelt. Was mich daran überzeugt und woran ich Kritik habe, lässt sich dort unter der Überschrift »Class is not a thing« nachlesen.

Kolumne: Muff von vier Jahrzehnten

Neues DeutschlandIm September ging es dann um die Drohung des Bundeskanzlers, dass »wir« uns den Sozialstaat in seiner jetzigen Form nicht mehr leisten könnten. Speziell die Forderung nach Kürzungen bei der Rente atmet dabei erkennbar den »Muff von vier Jahrzehnten« vom 18. September 2025. Versuchen Regierungen doch seit Helmut Kohl, die gesetzliche Alterssicherung dadurch in Frage zu stellen, dass sie behaupten, man könne »der jungen Generation« diese Belastung nicht mehr zumuten. Eine aktuelle Umfrage belegt allerdings wieder einmal, dass der Versuch, Jung und Alt gegeneinander auszuspielen, an Grenzen stößt – auch jüngere Befragte lehnen Einschnitte bei der Rente ab, denn auch sie wissen, dass sie als Lohnabhängige im Alter darauf angewiesen sein werden.