Kolumne: Muff von vier Jahrzehnten

Neues DeutschlandIm September ging es dann um die Drohung des Bundeskanzlers, dass »wir« uns den Sozialstaat in seiner jetzigen Form nicht mehr leisten könnten. Speziell die Forderung nach Kürzungen bei der Rente atmet dabei erkennbar den »Muff von vier Jahrzehnten« vom 18. September 2025. Versuchen Regierungen doch seit Helmut Kohl, die gesetzliche Alterssicherung dadurch in Frage zu stellen, dass sie behaupten, man könne »der jungen Generation« diese Belastung nicht mehr zumuten. Eine aktuelle Umfrage belegt allerdings wieder einmal, dass der Versuch, Jung und Alt gegeneinander auszuspielen, an Grenzen stößt – auch jüngere Befragte lehnen Einschnitte bei der Rente ab, denn auch sie wissen, dass sie als Lohnabhängige im Alter darauf angewiesen sein werden.

Kolumne: Tariftreue –
Halbes Pflaster für eine klaffende Wunde

Neues DeutschlandIm August habe ich diskutiert, warum das von Arbeitsministerin Baas angekündigte Bundestariftreuegesetz ein Schritt in die richtige Richtung ist. Es genügt aber bei weitem nicht, um die Konsequenzen der rückläufigen Tarifbindung auszugleichen, welche die Verhandlungsposition von Beschäftigten in ganz unterschiedlichen Branchen empfindlich verschlechtert. »Tariffreue: Halbes Pflaster für eine klaffende Wunde« vom 19. August 2025).

Kolumne: Niedriglohnsektor ist kein Schicksal

Neues Deutschland

Im Juli folgte eine Auseinandersetzung damit, warum eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns so schwer durchzusetzen ist – und zwar, obwohl seine Einführung vor zehn Jahren eines bewiesen hat: Der Niedriglohnsektor ist kein Schicksal. Er wurde politisch geschaffen und kann politisch zurückgebaut oder beseitigt werden – wenn es politisch gewollt ist. »Darfs beim Mindestlohn etwas weniger sein?« vom 22. Juli 2025).

Kolumne: Kritik der Militarisierung

Neues DeutschlandWeiter ging es im Juni mit einer Kritik der Militarisierung von Wirtschaft, Gesellschaft und Arbeitswelt und ihrer tiefgreifenden Folgen für abhängig Beschäftigte. Wer profitiert von Kriegen – und wer zahlt die Zeche? Es ist höchste Zeit, sich an diese naheliegende Frage zu erinnern, argumentiere ich in »Drecksarbeit und Dividenden« am 24. Juni 2025.

Kolumne: Konfliktfeld Arbeit

Neues DeutschlandSeit dem 27. Mai 2025 habe ich meine eigene Kolumne in der Zeitung »Neues Deutschland«. Einmal pro Monat veröffentliche ich dort einen kurzen Kommentar zu Themen, die mir (und vermutlich auch vielen anderen) unter den Nägeln brennen.

Den Auftakt bildete das Thema »Arbeitszeit« – anlässlich der Forderung von Bundeskanzler Merz, wir alle sollten länger und effizienter arbeiten. Wen meint er damit? Jene Vollzeitbeschäftigten, die jede Woche im Schnitt mehr als vier Stunden länger arbeiten als in ihrem Vertrag steht? Oder doch die Frauen, die in Teilzeit- oder »Minijob« feststecken, weil es keine ausreichende Kinderbetreuung und etwa in Einzelhandel oder Reinigungsbranche kaum Vollzeitstellen gibt? Man reibt sich die Augen: Merz scheint dem Familienmodell der DDR hier näher zu sein als dem der CSU …